Die Welt aus Null und Eins

Kein Geringerer als Gottfried Wilhelm Leibniz erhebt das reine Verhältnis von 0 und 1 zum Urgrund, zum Inbegriff der ganzen geschaffenen Welt – und ihres göttlichen Schöpfers. Die Dyadik, eine alte mathematische Schreibweise, deutet er, wie Bacon seinen processus-schematismus, als wahrhafte Form dieser gesamten erfahrbaren und unerfahrbaren Welt. Weiterlesen

Facebook als Religion, iPhone als Rosenkranz

Norbert Bolz:

Medien bieten Ersatzformen von Allwissenheit und Allgegenwärtigkeit an. An die Stelle religiöser Kommunikation tritt heute Kommunikation als Religion. Totale Verkabelung, die Verstrickung im elektronischen Netz, wird der unbefangene Blick aber als profane Variante der religio – und das heißt ja eben: Rückbindung erkennen. In der Vernetzung zum integralen Medienverbund ist uns eine stabile Umbesetzung der Transzendenz gelungen. Das Göttliche ist heute das Netzwerk. Und Religion funktioniert als Endlosschleife.

Walter Benjamin

Was zum Hören: Ein Gespräch über Walter Benjamin und „das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit„.

Ich finde immer beeindruckend, wie weitsichtig die alten Theoretiker wie Brecht oder eben Benjamin waren, wenn es um die damals neuen Medien geht. Aber vielleicht liegt es daran, dass sie zwischen den Zeiten lebten – Sie kannten die Zeit ohne Radio und TV und hatten ein Gespür für die Veränderung.

So wie meinereiner, der noch die internetlose Zeit kennt, als noch noch keine many-to-many Kommunikation gab.